Meine erste Sensor-Morsetaste: CapKey

Sowohl für den Einsatz im Shack als auch für den Portabeleinsatz wollte ich mir schon lange eine Sensor-Morsetaste aufbauen. Bausätze, die in DL erhältlich sind, sind leider selten geworden. Ein guter Funkfreund hat einen OM ausfindig gemacht (DJ5IL), der eine interessante Software (Kalibrierung der Paddles nach jedem Einschalten) für einen PIC geschrieben hat. Den programmierten PIC erhält für wenig Geld und die Zusatzbeschaltung hält sich sehr in Grenzen.

Foto Sensor-Paddle

Nach ein wenig Trockenübung bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass das Geben von "oben" mit Zeige- und Mittelfinger eine einfachere Handhabung bei Portabel und Betrieb im Auto (Standmobil, hi) darstellt. Nach kurzer Zeit stellt sich die Handhabung als erstaunlich einfach heraus. Positiver Nebeneffekt durch die Bedienung von oben: Die Taste muss nun nicht mehr schwer sein, da keine seitlichen Kräfte ausgeübt werden und sie kann (z.B. beim Portabeleinsatz) genauso sicher auf dem Knie oder sonst wo bedient werden. Die Taste kann man problemlos mit der Gebehand halten, während Morsezeichen gesendet werden. Entscheidend dabei ist ein Gehäuse mit weitgehenst abgerundeten Kanten. Nur so kann man ermüdungsfrei geben.


Die zweite Sensor-Taste: der Frog

Wer besagten Funkfreund (DL6NBS) kennt, der weiß, dass er sich nicht mit einer Fertig-Lösung zufrieden gibt. So dauerte es nicht lange, bis er eine eigene Hardware nebst Programm für einen Microcontroller entwickelt hatte: den Frog. Diese Taste bietet viele, viele Zusatzfeatures, wer sich dafür interessiert, Stückliste, Platinenlayout und die Software ist kostenlos über seine Homepage zu beziehen.

Foto Frog

Diese Sensor-Taste ist bis heute im Einsatz und auch wenn ich den vollen Funktionsumfang der Taste nicht nutze, es macht Spaß mit ihr zu geben. Hat man noch einen Transceiver mit PTT-Umschaltung über PIN-Dioden ist absolut geräuschloses CW überhaupt kein Problem (QRP-Transceiver im Wohnzimmer).


BaMaKeY TP-II von Bamatech

Für mein Shack wollte ich eine mechanisch hochwertige Taste haben. Optisch ansprechend sind viele, Paddle-Rückholung mit Magneten, gekapselt (damit ich nicht immer die Kontakte regelmäßig reinigen muss) findet man auch einige. Aber letztlich sollten sie dann doch weniger kosten als ein Transceiver. Und als ich zufällig bei der Firma Dathe vorbei gefahren bin, konnte ich die damals brandneue BaMaKeY TP-II testen und war begeistert. Auch der damalige Einführungspreis war absolut ok.

Foto Bamatech Key

Natürlich dauerte es dann nicht sehr lange bis zur Bestellung. Genau in der abgebildeten Farbkombination, mit der schweren Grundplatte und natürlich mit Rufzeichen in der Abdeckung eingraviert, hi. Ich habe den Kauf nicht bereut. Es ist eine sehr schöne Taste, mit der ich gerne CW mache. Nur für Unterwegs hätte ich mir eine Lösung gewünscht, so wie bei den Palm Paddles, eine vernünftige Transportverpackung.


Königinnen des Portabelfunks: die Palm Paddles

Robust, beim Transport geschützt, pfiffig gemacht und prima einstellbar, das sind die Kriterien der Palm-Tasten, die es leider neu nicht mehr gibt. Angefangen habe ich mit dem Mini-Paddle. Für meinen KX-3 gab es dafür von Palm noch eine rechte Gehäuseseite die nun magnetisch war, so dass das Paddle mit seinen Magneten daran befestigt werden konnte. Doch im Vergleich zu den kleinen Transceivern empfanden wohl auch die Hersteller das Paddle noch als zu groß und so kam irgendwann das Pico-Paddle auf den Markt. Volumen ca. 1/4 des Mini-Paddles (vgl. Foto unten links, die oberste und unterste Taste) und dann entwickelten sie für den KX-3 und später für den KX-2 noch eine Halterung, die statt der Elecraft-Taste vorne an den Transceiver geschraubt wird!

Foto Palm Mini Paddle Foto KX-Halterung

Abgesehen davon, dass die Palm-Lösung billiger als die original Elecraft war, bot sie die Möglichkeit, den Winkel des Paddles zu verstellen. Jetzt konnte also der Transceiver mittig vor einem stehen (was die Bedienung enorm erleichtert) und trotzdem konnte man gut geben. Mir persönlich gefällt übrigens das Pico-Paddle besser, weil die Paddles aus Hartplastik gefertigt sind und bei weitem nicht so nachgeben wie der weiche Kunststoff der Mini-Paddles. Das empfinde ich beim Geben als angenehmer.


Der Anfang: Bencher BY1

Wer kennt sie nicht, die BY1 von Bencher. Mit dieser Taste habe ich CW gelernt. Optisch finde ich sie sehr ansprechend, ihr weicher Anschlag ist angenehm. Und die Paddle-Rückführung mittels verstellbarer Federspannung empfinde ich nicht als einen Nachteil (ich bin auch kein CW-Profi!).

Foto Frog

Zu Bemängeln habe ich eigentlich nur zwei Sachen: Die freiliegenden Anschlüsse auf der Unterseite finde ich nicht glücklich gelöst. Es ist natürlich mechanisch einfach zu realisieren (um nicht den Begriff "Billig" zu verwenden), aber es ist einfach nicht schön. Zum zweiten setzt sich an den Kontakten regelmässig Staub ab. Macht man mal eine Woche Pause an dieser Taste, muss man die Kontakte erst wieder reinigen. Das geht flott, man fädelt ein Stück Papier dazwischen, drückt das Paddle auf das Papier und zieht das Papier durch. Für das zweite Paddle wiederholt man den Vorgang. Es dauert nicht einmal eine Minute aber auf Dauer nervt es etwas. Da gibts nur eine Lösung: öfter CW machen, hi.