SDRs sind faszinierend, da ihre Leistungsfähigkeit primär von der Software abhängt. Das heißt aber auch, dass es hier Funktionen bzw. Möglichkeiten gibt, von denen ein herkömmlicher TRX nur träumt. Alle Features hier aufzulisten, ist etwas viel verlangt und vieles muss man einfach selbst erleben. Aber als EIN Beispiel nenne ich die Filter. Immer bei Hardwarefilter zu beobachten ist das Klingeln bei schmalen Bandbreiten. Außerdem kosten mechanische Filter vergleichsweise viel Geld. In der SDR-Technologie gehört das der Vergangenheit an. Klingeln gibt es nicht mehr. Wo ich mit der Maus die Grenze für mein individuelles Filter setze, ist Schluss. Die Schärfe ist erstaunlich! Und ich muss nicht verschiedene Filter nachrüsten, die Breite bestimmt mein Mausklick! Das ist faszinierend und nicht vergleichbar mit den Hi/Shift und Low/Shift-Reglern herkömmlicher Transceiver. Meine Begeisterung gegenüber SDR-Technik wird immer größer, wie man an den folgenden Seiten (hoffentlich) erkennen kann.

Wo Licht ist, ist aber auch Schatten! Oftmals werden für SDRs Computer benötigt, auf denen die eigentliche Bediensoftware läuft. Für mich ist es immer noch gewöhnungsbedürftig, ein Funkgerät am Computer mit der Maus zu bedienen. Vielleicht bin ich da schon zu alt, jedenfalls will ich an einem Funkgerät Drehregler, VFO-Rad und Tasten haben! Aber unbestritten (und leider selbst erlebt): gibt es Probleme mit dem Rechner, kann man eben auch nicht mehr funken! Ich denke aber, dass die Zukunft Besserung bringen wird und es usus sein wird, im SDR-Transceiver einen eigenen Rechner für die Bediensoftware zu haben, idealerweise mit einem Touch-Screen.

Ich persönlich schätze neben den Filtermöglichkeiten auch sehr, auf das HF-Spektrum zugreifen zu können. Nicht nur, dass man sieht, was auf dem gesamten Band abläuft und mit einem Mausklick auf die QRG springen kann, auf der augenscheinlich "etwas los ist", auch den SW-Skimmer möchte ich in diesem Zusammenhang nicht mehr missen. Dieser ist mit einem SDR in der Lage, den kompletten CW-Bereich eines Bandes auf CW-Signale zu durchforsten und die Rufzeichen zu dekodieren. Dabei kann er recht gut unterscheiden, welche Station CQ ruft:

Der Skimmer stellt diese Calls dann (incl. Zusatzdaten wie Geschwindigkeit und S/Nr) in einem eigenen DX-Cluster zur Verfügung. Dieses kann mit der Logbuchsoftware abgefragt werden. Der CW-Skimmer kann dabei weit über 1000 QSOs gleichzeitig dekodieren und analysieren! Ihn zum Dekodieren eines 3 kHz NF-Spektrums zu verwenden ist dagegen schon fast Verschwendung, hi.