You´ve a very strong signal here... Amateurfunk-Projekte You´ve a very strong signal here...

Projektliste (Auszug):

Der BuS-BUS
gemeinsamer Lautsprecher
Mobilbetrieb trotz Mikrofon-Verbot
Messen mit Oszi und Spectrum-Analyser
Macro-Scripts für Transceiver


Der BuS-BUS

Jeder kennt wohl das Problem: man hat eine gewisse Anzahl an Periepherie-Geräten (z.B. TNC, Soundkarteninterface, Headset,...) und kauft sich einen neuen Transceiver oder möchte die Technik an mehreren Transceivern einsetzen. Natürlich kann man sich für jede denkbare Konstellation duzend Kabel zusammenlöten, aber bei einem neuen Gerät darf man wieder von vorne beginnen. Und auf welchem Pin hatte man denn beim Soundkarteninterface gleich noch das Squelch-Signal drauf?
So entstand der Wunsch, alle Anschlüsse an den Transceivern und Peripheriegeräten zu vereinheitlichen. Da fiel mit ein ähnliches Projekt ein, dass der OV B-14 vor Jahren mal versucht hat anzugehen: der BuS-Bus, ein einheitlicher Bus für Bild- und Schriftübertragung.

Um alles möglichst verwechslungssicher zu gestalten, musste ein Steckersystem gefunden werden, das folgende Eigenschaften aufweisen soll:

  • einfach zu löten
  • genügend Anschlüsse auch für künftige Anwendungen
  • abgeschirmtes System um Einstrahlungen zu verhindern
  • verwechslungssicher
  • kostengünstig und einfach zu besorgen
  • So bin ich auf das D-Sub-System gekommen und da ich beide Varianten der COM-Schnittstelle (9 und 25 polig) im Einsatz habe, bleibt als verwechslungssichere Alternative das D-Sub-System mit 15 poligen Anschlüssen. Die gibt es übrigens sogar in der EMV-Version, d.h. mit Ferritperlen um jeden einzelnen Pin (in der Kunststofffassung)! Bei den Peripheriegeräten findet man üblicherweise 5-polige DIN-Stecker, bei den Eigenbaugeräten habe ich mich so gut wie möglich immer daran gehalten. Von jedem dieser Geräte habe ich mir also Adapter auf 15-polige D-Sub-Stecker gebastelt. Bei den Funkgeräten ebenso und zwar von den 13-poligen Steckern die man beim Icom IC-706 oder bei den Kenwood-Geräten (mit anderer Belegung, klar) findet, genauso wie die Anschlüsse für Packet-Radio oder Icoms 7- und 8-pol. DIN-Steckern für Endstufenbetrieb (ALC, PTT, ect.).
    Der Vorteil? ich kann sofort jedes Funkgerät an jedem Zusatzgerät anschließen ohne dass ich mir über die Pin-Belegung, evtl. Kurzschlüsse usw. Gedanken machen muss

    Hier ist als Beispiel die Belegung meines Bus-BUS dargestellt:

    1 Masse
    2 PTT (Data)
    3 SQL
    4 Data in (MIC)
    5 Data out (SPK, 1K2)
    6 Data out (SPK, 9K6)
    7 FSK
    8 Key
    9 frei
    10 frei
    11 frei
    12 PTT (MIC, Fußschalter)
    13 CAT TX, RS-232
    14 CAT RX, RS-232
    15 + 12V

    Ideal wäre natürlich, wenn man sich z.B. im OV auf eine Belegung einigt. So können diverse Zusatzgeräte auch untereinander verliehen und getestet werden.

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    gemeinsamer Lautsprecher

    Amateurfunktransceiver werden immer kompakter und klingen immer schlechter. Deshalb werden auch immer wieder externe Lautsprecher dazu angeboten, die teilweise deutlich besser klingen. Aber wenn man für jedes Funkgerät einen externen Lautsprecher verwendet, wird der Platz auf dem Shacktisch ganz schön beschnitten. Bei mir würden im Moment 7 davon herum stehen. Ganz zu Schweigen davon, was diese Sammlung an Lautsprechern kostet!

    Deshalb kam die Idee auf, einen guten Lautsprecher für mehrere Geräte gleichzeitig zu nutzen. Dazu benötigt man eine Möglichkeit, die verschiedenen Lautstärkepegel zu regeln. Das bietet den Vorteil, dass die Lautstärkeregelung aller TRXe zentral an einem Gerätchen vorgenommen werden kann:

    Schaltbild

    Hauptvorteil liegt darin, daß man zunächst jeden Eingang zwischen hoch- und niederohmig umschalten kann. Außerdem kann der Pegel für jeden Eingang reguliert werden (die 10K-Widerstände sorgen dafür, daß die anderen Eingänge weitgehenst nicht davon betroffen sind) und es gibt einen zentralen Lautstärkeregler umd die Gesamtlautstärke bei Bedarf zu erhöhen oder vermindern.

    Die Schaltung habe ich auf einer Universalplatine aufgebaut, die Bestückung sieht in etwa so aus:
    Platinenbestückung

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    Mobilbetrieb trotz Mikrofon-Verbot

    Seit dem 01.07.2020 ist es verboten, während der Fahrt ein Mikrofon in der Hand zu halten und damit Funkbetrieb durchzuführen. Gerade weil ich beruflich viel mit dem Auto unterwegs bin, ist diese Situation so nicht tragbar. Also musste Abhilfe her. Die bislang gesehenen Möglichkeiten mit einem langen SchwanenhalsMikrofon haben mich nicht so wirklich überzeugt. Aber ich habe als Mobil-TRX ja ein ID-5100, da gibt es als Zubehör eine Bluetooth-Platine zum Nachrüsten. Den Funkhändler meines Vertrauens angerufen, Termin vereinbart und schon war sie eingebaut.

    Es gibt von Icom ein Bluetooth-Mikrofon zum Anclipsen an den Hemdkragen. Dieses ist für Mobilbetrieb aber leider nicht geeignet. Die NF ist aufgrund des Abstads zum Mund viel zu groß und bei aufgezogener Verstärkung kommen zu viele Nebengeräusche durch. Schade ist darüberhinaus auch, dass sich die beiden "Funktionstasten" der VS-3 nicht so konfigurieren lassen, dass damit z.B. ein 1750 Hz-Ton ausgesendet wird. Leider lässt sich das Bluetooth-Modul auch nicht mit der Freisprecheinrichtung des Autos verbinden. Aber es gibt noch eine Lösung, die sehr gut funktioniert!

    Bluetooth-Platine Plantronics Headset

    Von Plantronics gibt es ein Bluetooth-Headset mit mehreren Mikrofon-Kapseln. Dabei sammelt die DSP über 2 Mikrofone die Umgebunsgeräusche und rechnet diesse aus dem eigentlichen Audio-Signal heraus. Das arbeitet perfekt, bei Tempo 100 kommen weder Wind- noch sonstige Fahrgeräusche durch. Die Audio-Qualität ist besser als mit dem Original-Mikrofon!

    Im Transceiver kann man das Blauzahn-Modul so konfigurieren, dass das Empfangssignal im Headset aber auch ganz normal über Lautsprecher zu hören ist, also keine Angst, man hat die Audio nicht nur im Headset. Jetzt bleibt nur noch das Problem mit der PTT. Auch dafür habe ich eine, wie ich denke, attraktive Lösung gefunden. Den TRX kann man so einstellen, dass man die PTT während des Sprechens nicht gedrückt halten muss. Es gibt auch einen Toggle-Modus: einmal PTT drücken tastet den Sender, ein weiteres Mal PTT drücken schaltet den TRX wieder auf Empfang. Icom nennt das "One-Touch-PTT". Ideal für mein Vorhaben!

    One-Touch-PTT

    Die Mikrofonleitung muss sowieso verlängert werden, da der eigentliche Transceiver im Kofferraum in der Reserveradmulde liegt. Dafür verwende ich ein CAT7-LAN-Kabel. Über ein Verbindungsstück (2x Buchse, 1:1 durchkontaktiert) wird dann das Mikrofon angeschlossen. In meinem Fundus befinden sich aus der ganz alten Zeit noch sogenannte UAE-Doppeldosen, die ebenfalls 1:1 durchkontaktiert sind. In das Gehäuse der Aufputzdose habe ich eine Cinch-Buchse eingebaut und so verdrahtet, dass in ihr das PTT-Kriterium anliegt. Jetzt musste nur noch ein passendes Gehäuse für den PTT-Taster gefunden werden. Ein altes Döschen aus dem Medizinbereich ist dafür ideal geeignet. Also einen Taster eingebaut und ein Kabel mit Cinch-Stecker daran angelötet. Das Mikrofon kann nun getrost in der Ablage liegen und damit ist Funken während der Fahrt wieder erlaubt. Die VOX-Funktion verwende ich übrigens nicht, gerade bei D-Star ist es nicht gut, wenn im Durchgang kurz auf Empfang geschaltet wird.

    PTT PTT PTT PTT

    Inzwischen habe ich das Mikrofon ganz abgesteckt, es liegt nur noch zur Sicherheit im Handschuhfach. Der ID-5100 ist auch ohne Mikrofon sehr gut bedienbar. Irgendwie ist dadurch auch deutlich mehr Platz in der Mittelkonsole. So gesehen hätte man auch eine Einfach-Dose hernehmen können, was allerdings auch nicht weniger Platz benötigt hätte.


    Macro-Scripte für Funkgeräte

    Schon häufig habe ich gelesen, dass Transceiver die Möglichkeit bieten, Kommandos über die CAT-Schnittstelle zu empfangen. Nur wusste ich damit nichts anzufangen. Ob ich ein Kommando über die CAT Schnittstelle schicke oder eine Taste drücke, das macht doch keinen unterschied? Das hat sich schlagartig geändert, als meine Transceiver mehr "Funktionen" erhalten haben und ich nach einer Möglichkeit suchte, Einstellungen automatisiert zu ändern.
    Einige Beispiele möchte ich hier zum Besten geben und andere zu inspirieren, diese Funktionen ebenfalls zu nutzen:

    TS-890: Transverter-Betrieb.
    Ich verwende einen ME2HT-Pro3 Transverter, den ich mit 0 dBm ansteuere. Dazu muss die Endstufe vom TS890 abgeschaltet werden, zusätzlich muss der DRIVE-Ausgang und der RX-Ant-Eingang aktiviert werden und dann soll ja noch die korrekte 2m Frequenz angezeigt werden. Hier das Macro dazu:
    ################
    $Command XV1;$ Transverterbetrieb ein (Drive-Ausgang aktiv)
    $Command AN1111;$ RX Antenne ein
    $Command BU008;$ VFO A QSY auf 10m
    $Command BU108;$ VFO B QSY auf 10m
    $Command XO000116000000;$ Offset Frequenz für 2m
    $Command PA0;$ Vorverstärker aus
    $Command BS31;$ Scope im Fixed Mode
    $Command BS51;$ Scope Range 1
    $Command FA00028300000;$ 2m SSB Anruffrequenz
    $Command RA0;$ Abschwächer aus
    $Command AC000;$ Tuner TX und RX ein
    ################

    Natürlich muss das für normalen Kurzwellenbetrieb alles wieder rückgängig gemacht werden. Dazu dient dieses Macro:
    ################
    $Command XV0;$ Transverterbetrieb aus (Drive-Ausgang deaktiviert)
    $Command AN1001;$ Ant1, Tuner RX und TX ein, Drive out aus, Output ein
    $Command XO000000000000;$ Offset Frequenz für KW
    $Command BD002;$ VFO A QSY auf 40m
    $Command BD102;$ VFO B QSY auf 40m
    $Command BS51;$ Wasserfall Range 1
    $Command RA0;$ Abschwächer aus
    $~$Command PA0;$ Vorverstärker aus
    $~$Command AC111;$ Tuner TX und RX ein
    ################

    TS-890: Umschaltung der Spektrum- und Wasserfallanzeige
    Grundsätzlich bevorzuge ich den Anzeigemode FIX. Hier habe ich 3 Stapelregister zur Verfügung, bei denen ich jeweils die Bandgrenzen der Anzeige einstellen kann. Über den Softkey RANGE kann ich diese drei Bereiche umschalten. Dies funktioniert aber z.B. in CW, FSK oder PSK nicht, wenn die Dekodieranzeige aktiviert ist. Dann ist der Softkey anders belegt. Also habe ich auch dafür Macros geschrieben:

    Aktivierung Range 1, 2 oder 3, Fixed Mode:
    ################
    $Command BS01;$ SScope ein
    $Command BS31;$ Scope Fix-Mode
    $Command BS10;$ Scope Mode = Band & Wasserfall
    $Command BS51;$ Wasserfall Range 1 ###### oder BS52 bzwl BS53 für Range 2 oder 3
    ################

    Aktivierung vom Auto-Scroll-Mode:
    ################
    $Command BS01;$ SScope ein
    $Command BS10;$ Scope Mode = Band & Wasserfall
    $Command BS32;$ Auto-Scroll-Mode
    $Command BS46;$ Wasserfall Range 200 kHz
    #### oder eine andere Range $Command GC4;$ AGC ein
    ################

    TS-890: PA-Betrieb
    Zum Betrieb einer Endstufe verfügt der TS-890 über eine geniale Funktion, die man nutzen kann, wenn die Ausgangsleistung des Kenwood nicht über die externe ALC reduziert wird: man kann pro Band die max. Ausgangsleistung auf das Watt genau einstellen. Auf vielen Bändern erreicht meine Endstufe die volle Ausgangsleistung schon, wenn sie mit 20 oder 30 Watt angesteuert wird. Bei 100 Watt spricht sofort die Schutzschaltung der Endstufe an. Arbeite ich ohne Endstufe, möchte ich natürlich wieder die vollen 100 Watt des Transceivers zur Verfügung haben.
    Ausserdem steuere ich meine Endstufe über das entsprechende Relais des 890 an. Das ist aber etwas lauter als das normale PTT-Relais des TRX. Also macht es keinen Sinn, dieses Relais aktiviert zu haben, wenn ich überhaupt nicht mit der Endstufe arbeite (was ja meistens der Fall ist). Also gibt es auch hier zwei Scripte, PA ein und PA aus:

    Endstufe aktiv:
    ################
    $Command LA0;$ PA HF
    $Command LA11;$ PA ein
    $Command LA51;$ Relay Control ein
    $Command LP21;$ TX PWR Limit ein
    $Command LA1;$ PA HF
    $Command LA11;$ PA ein
    $Command LA51;$ Relay Control ein
    $Command LP21;$ TX PWR Limit ein
    ################

    Endstufe aus:
    ################
    $Command LA10;$ PA aus
    $Command LA50;$ Relay Control aus
    $Command LP20;$ TX PWR Limit aus
    $Command PC100;$ TX PWR 100 Watt
    ################

    Anmerkung: mir ist bekannt, dass der TS-890 und auch der TS-590SG zwei unterschiedliche Konfigurationen bietet und man z.B. einmal die Konfig für Transverterbetrieb, zum anderen eine Konfig für Kurzwellenbetrieb einstellen könnte. Beim 590 wäre sogar eine unterschiedliche Hintergrundbeleuchtung ein Indikator dafür, welche Konfig gerade aktiv ist. Jedoch scheinen eben leider nicht alle Parameter in den Konfigurationen abgespeichert werden, so dass immer zig Tastendrücke erforderlich sind. So klicke ich in der Log-Software (bei mir Logger32) die mit den Scripten belegte Buttons an und alles ist gut. Beim TS-890 nervt mich der zeitraubende Reboot beim Umschalten der Konfigurationen. Für meine Zwecke sind die Scripte wirklich die bessere Lösung.

    TS-890: Umschalten zwischen Konfiguration A / B
    Trotzdem kann eine zweite Konfiguration hilfreich sein. Aber beim TS-890 ist sie etwas umständlich aufrufbar und nach dem Reboot ist jedes Mal auch noch die Spektrum- und Wasserfallanzeige abgeschaltet. Daher auch hierfür Scripte:

    Konfiguration A:
    ################
    $Command MF0;$
    $wait 15$ ##### Kommando für Logger32, 15 Sekunden warten bis zum nächsten Kommando, damit der TS-890 fertig gebootet hat!
    $Command BS01;$ SScope ein
    $Command BS10;$ Scope Mode = Band & Wasserfall
    $Command BS53;$ Wasserfall Range 3
    ################

    Konfiguration B:
    ################
    $Command MF1;$
    $wait 15$ ##### Kommando für Logger32, 15 Sekunden warten bis zum nächsten Kommando, damit der TS-890 fertig gebootet hat!
    $Command BS01;$ SScope ein $Command BS10;$ Scope Mode = Band & Wasserfall
    $Command BS53;$ Wasserfall Range 3
    ################

    Aufruf der Scripte in Logger32:
    Diese Buttons in Logger32 sind frei mit Macroscripten belegbar. Die Beschriftung der Buttons und auch die Farben können frei gewählt werden. Ebenso kann man in Logger32 einstellen, wie viele Button-Zeilen erscheinen sollen. Mir genügen zwei. Logger32 kann zwei verschiedene Funkgeräte verwalten. Schaltet man auf das zweite Funkgerät um, ändern sich auch diese Buttons und sind dann mit den Macros für das zweite Funkgerät belegt. Genial!

    One-Touch-PTT

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